Eine Madam President in amerikanischen Politserien darzustellen, ist im Moment wohl gaanz schick und die Antwort Hollywoods auf die US-Wahl 2016. Allerdings hätte man damit schon viel früher beginnen sollen, es zur Normalität werden lassen, dann hätte es vielleicht auch in der Realität geklappt. Auch Homeland gehört zu den Serien, in denen sich mehr oder weniger adäquat reale Umstände widerspiegeln. Der offensichtlichste ist wohl schon deutlich geworden.
Carrie (Claire Daines) ist mit Töchterchen Frannie in die USA zurückgekehrt und arbeitet dort bei einer Organisation, die sich für Rechte und den Rechtsschutz von Minderheiten engagiert. So versucht sie in dieser Funktion und in typischer Trouble-Manier den jungen Muslim Sekou Bah (J. Mallory McCree), der wegen Terrorverdachts in Haft sitzt, freizubekommen. Im Geheimen berät sie zudem Madam President elect Elizabeth Keane (Elizabeth Marvel). Das verbirgt Carrie auch vor Saul (Mandy Patinkin) und den Geheimdiensten, mit denen die zukünftige Präsidentin auf Kriegsfuß steht. Peter (Rupert Friend) ist nach der Gasvergiftung in der letzten Season körperlich und psychisch schwer angeschlagen und nicht mehr derselbe. Da er alleine nicht mehr zurechtkommt, zieht er in Carries Haus und wird von ihr versorgt. Aber Peter ist noch so klar, dass er im Haus gegenüber verdächtige Vorgänge bemerkt. Carrie wird ihm nicht glauben und viel zu spät erst bemerken, dass etwas Konspiratives um sie herum im Gange ist.
Insgesamt braucht es in dieser Staffel etwas bis die Handlung Fahrt aufnimmt und spannend wird. Vielleicht liegt das auch an der stets ähnlichen Problematik, die mittlerweile schon ziemlich verbraucht ist. Eine Erweiterung der Grundthematik wie auch der regionalen Präferenzen der Serie würden sicher gewiss auch positiv auf die Dynamik auswirken. Zumal sich Geheimdienste sicherlich auch nicht nur mit dem Nahen Osten und religiös bedingten gesellschaftlichen Konflikten beschäftigten. Ein Blick nach Asien wäre beispielsweise auch in diesem Kontext mal sehr interessant.
USA 2017, Twentieth Century Fox Home Entertainment, VÖ: 9. November
(Text: Madeleine Owoko, Bild: Twentieth Century Fox Home Entertainment)