Synergien schaffen! Was in der Wirtschaft funktioniert, kann doch im Indie-Rock nicht schaden. Franz Ferdinand und die Sparks haben es vorgemacht, wobei es sich da schon um eine richtige Supergroup handelt, inklusive Platte. Das haben We Are Scientists und Ash (noch) nicht vor. Nee, hier geht es um geballte Live-Durchschlagskraft. Und irgendwie auch mehrere Tonnen Nostalgie.
Der Reihe nach: In den 90ern fahren alle auf Britpop ab, diese unwiderstehlichen Melodien, hach. Ash mischen da ordentlichst mit, haben aber auch immer diese Tendenz zum Punkigeren, Härteren. Also nicht falsch verstehen, die Teenage-Stimme von Tim Wheeler ließ die Nordiren immer auf den Zuckerboden der Poptatsachen bleiben. Und „Girl From Mars“, „Shining Light“ und „Burn Baby Burn“ ließen Trainingsjacken und Schachbrett-Vans stets einschlagen.
Eine Verbrüderungsgeste, die sie nun mit einem der Sternstunden-Acts der Indie-Hochzeit der Nullerjahre eingehen: We Are Scientists haben mit ihrer zweiten Platte „With Love And Squalor“ die Indie-Disco zum Beben gebracht. „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ ist einer der Hits dieser Phase. Ein Tanzerdbeben. Als Ende September der Kölner Rose Club Abschied feierte, war es unter anderem dieser Brecher, der Jeden sich noch mal zehn Jahre jünger fühlen ließ.
Man muss nicht besonders schlucken, um mit ehrlicher Zunge auszusprechen, was eh klar ist: Beide Bands sind nicht mehr wichtig fürs breite Publikum. Auch Kenner haben sie aus den Augen verloren (obwohl da immer noch schöne Stücke Kunst abfallen), aber wenn sich diese beiden für die Popgeschichte schwergewichtigen Acts die Bühne teilen, muss man hin und dahin schmelzen. Tut es!
Live: 17.11., Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstraße 23, 21 Uhr.
Tickets gibt’s hier.