Konzerttipp: Noel Gallagher’s High Flying Birds

NGHFB_-_DSC_8214F2_2Noel ohne Liam ist wie Dick ohne Doof oder wie Hanni ohne Nanni. Obwohl die beiden Brüder nie einer Meinung waren, hat man sie eigentlich für ein Dremteam gehalten, das nie zerbrechen kann und an ihren Reibungen nur wächst und sich ergänzt. Dass die Auflösung von Oasis keine reine Marketingstrategie war, um das Jubiläum von „(What’s the Story) Morning Glory?“ mit der Reunion zusammenfallen zu lassen, ist aber nun wohl selbst den Verschwörungstheoretikern unter den eingeschworenen Oasis-Fans klar geworden. Das ist zwar schade, aber zumindest Noel scheint in der neuen Bandformation gewachsen zu sein.

Hat die erste LP der High Flying Birds noch eine starke Signatur des Oasis-Noel getragen, scheint Platte Nummer 2 nun wirklich etwas Neues zu sein. Auf „Chasing Yesterday“ wird zwar mit denselben Zutaten gearbeitet, aber die Gewürzpalette scheint sich geändert zu haben – und somit auch das fertige Gericht, das dabei rausgekommen ist.

Genau wie die Qualität der Beatles-Soloalben häufig unterschätzt wird, Paul-Weller-Fans immer noch am liebsten Songs von The Jam hören, so steht es leider auch mit Noel: Ein durch Erfolg gebrandmarktes Kind, dessen Soloalben immer dem Vergleich gerecht werden müssen und nur verlieren können – zu Unrecht.  Aber selbst für undankbare Ignoranten hat Noel immer noch ein Schmankerl in petto und spielt live dann doch noch den ein oder anderen Oasis-Song.

Live: 15.04., Palladium, Schanzenstr. 40, Beginn: 20 Uhr

(Text: Frank Hagemann)

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