Konzerttipp: Kadavar

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Auch wenn der Eiserne Vorhang längst gefallen ist und Berlin – besser gesagt Westberlin – keine Insel mehr für Kreative, Chaoten und Wehrdienstflüchtlinge ist, scheint die Stadt immer noch ein beliebter Abnabelungsort für Menschen der ganzen Welt zu sein. Eine Art Mekka für Musiker, die die Großstadt lieben, aber nicht bereit sind, Mietpreise zu zahlen, die ihre Existenz als Künstler zunichte machen.

Auch Christoph Bartelt, Philipp Lippitz (2013 durch Simon Bouteloup ersetzt) und Christoph Lindemann hat es aus diesem Grund vor gut 10 Jahren aus allen Himmelsrichtungen in die Hauptstadt der Republik verschlagen. Einige Jahre gründeten sie die Protometal-Band Kadavar. Mittlerweile ist ihr drittes Studioalbum „Berlin“ erschienen und die Band hat seit ihrer Debütplatte so ziemlich die komplette Welt mehrfach bereist und ist nur in kurzen Verschnaufpausen zwischen monatelangen Touren in ihrer Wahlheimat anzutreffen.

Grund für die Beliebtheit von Kadavar ist sicherlich, dass nach vielen Jahren endlich mal wieder eine ansehnliche Metalband mit soliden Rocksongs und stylischen Artworks daherkommt und dabei komplett auf Ziegenbärte, Kunstblut und Methörner verzichtet. So etwas war vor Kadavar jahrzehntelang nur in den USA um das Label TeePee Records zu finden. Eine der angesagtesten Bands des Labels sind The Shrine aus Kalifornien, die den Supportslot auf der Kadavar-Tour füllen. Wer diese skateboardenden, auf Dope und Black Sabbath hängengebliebenen Freaks mit Black-Flag-Tattoos die letzten Male in Köln verpasst hat, kann jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – und zwar am 6.11. in der Kantine in Köln.

Live: 06.11., Kantine, Neusser Landstr. 2, 20h

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