Die Musik, die Alex Scally und Victoria Legrand unter dem Namen Beach House veröffentlichen, vertont genau das, was der Name suggeriert: einen fiktiven Ort, an dem die Zeit stillsteht, das Wetter immer gut ist und die Probleme des Alltags nicht existieren.
Es dauert nur wenige Sekunden, bis die reverb-überladenen Gitarrenklänge die reale Welt verschleiern und dich tragträumender Art an einen entschleunigten Sehnsuchtsort katapultieren, den es wohl nur an den Stränden der Karibik, bei Instagram oder in deiner Fantasie gibt. Das Beach House in Baltimore beheimatet sind, verwundert auf den ersten Blick, da die Stadt spätestens seit der HBO Serie „The Wire“ als Paradebeispiel für einen Ort gilt, an dem Armut, Kriminalität, Perspektivlosigkeit und Tristesse sich die Hände schütteln. Auf den zweiten Blick jedoch macht das ganze gerade deshalb Sinn – denn wo sonst ist es notwendiger, in eine wohlige Traumwelt zu flüchten als in der grausten aller grauen Städte?
Da das Herbstwetter in Köln auch nicht zum Wohlbefinden des Gemüts beiträgt, ist es umso erfreulicher, dass Beach House ihr neues Album „Depression Cherry“ am 4. November im Gloria vorstellen und uns einen letzten Sommerabend im Jahr 2015 bescheren.
Live: 4.11., 20 Uhr, Gloria, Apostelnstr. 11, Tickets