„Die Leute im Ruhrpott sind unserer Mentalität schon sehr nahe“

Kraftklub-Credit-Christoph-VoyKraftklub aus Chemnitz sind die Rockband der Stunde. Frontmann Felix Kummer sprach im Interview mit VISIONS-Autor Flo Hayler über das neue Album „In Schwarz“, die Mentalität im Ruhrgebiet und das erste große Konzert nach Veröffentlichung des neuen Albums, welches am Samstag, dem 25. Oktober 2014 in der Dortmunder Westfalenhalle 1 stattfinden wird.

Felix, euer Debütalbum „Mit K“ hat sich so fantastisch verkauft, dass die Latte für „In Schwarz“ am 12. September nun ziemlich hoch liegt, oder?
Kummer: Es ist lustig, aber uns war bei den Aufnahmen gar nicht klar, dass nun ‚die schwierige zweite Platte‘ folgen würde. So selbstreflektiert waren wir gar nicht, dass uns bewusst war, eine Erwartungshaltung erfüllen zu müssen. Deshalb haben wir einfach losgelegt und uns keinen Stress gemacht. Der kommt erst jetzt…

Nachdem du im Song „Ganz schön Okay“ von Casper einen Gastauftritt hattest, kommt nun mit „Schöner Tag“ die Retourkutsche. Wie kam es dazu?
Kummer: Kraftklub ist keine Band, die sich bei jedem Song überlegt, welchen Musiker sie einlädt, um gemeinsam Musik zu machen. Bei „Schöner Tag“ hat sich das einfach angeboten. Der Song war schon fertig, als unser Gitarrist Steffen meinte, auf den Instrumentalpart würde doch gut Caspers Reibeisenstimme passen. Stimmt, es hat wunderbar funktioniert!

Trotzdem schätzt ihr Musikerkollegen wie Casper vermutlich nicht nur auf Grund ihrer musikalischen Qualitäten, sondern nicht zuletzt auch als Typen?
Kummer: Klar! Wir treffen eine Menge Musiker, bei denen wir feststellen, dass sie auch abseits der Bühne korrekt sind. Aber man trifft auch genügend andere Leute, die man zwar für ihre Musik respektiert, mit denen man aber nicht unbedingt abhängen muss oder denen man mal eine SMS schreibt…

Welcher Musiker-Kollege hat dir denn zuletzt eine SMS geschrieben?
Kummer: Arnim von den Beatsteaks, und zwar als wir vor zwei Jahren das erste Mal in der Dortmunder Westfalenhalle 1 aufgetreten sind. Er hat uns gratuliert, viel Erfolg gewünscht und sich für uns gefreut, dass wir in der geilsten großen Halle Deutschlands spielen können. Damit hat er Recht behalten.

Jetzt seid ihr am Samstag, dem 25. Oktober zum zweiten Mal in der Dortmunder Westfalenhalle 1 zu Gast, im Vorprogramm werden euch Thees Uhlmann & Band, Royal Republic und Marcus Wiebusch unterstützen. Ist euch das Publikum im Ruhrpott besonders sympathisch, oder unterscheidet es sich nicht sehr von dem in anderen Regionen?
Kummer: Man sollte den Charakter von Menschen zwar nicht nach Regionen beurteilen, aber ich glaube schon, dass die Leute im Ruhrpott unserer Mentalität schon sehr nahe sind. Die sind wie wir bodenständig und keine Schlammhauer. Von daher gibt es schon eine Verbundenheit zwischen der westlichsten Region Deutschlands und der östlichsten.

Werdet ihr bei der ersten großen Show nach Album-Veröffentlichung bevorzugt neue Songs spielen, oder präsentiert ihr den Fans auch die Hits des ersten Albums?
Kummer: Ich habe erfahren, dass wir in der Westfalenhalle sehr lange spielen dürfen… Wir haben also ausreichend Zeit, sowohl die alten Hits zu bringen als auch den neuen Scheiß vorzustellen. Wichtig ist, dass wir vorher viel proben!

Das neue Album: „In Schwarz“ (12. September 2014)

(Text: Flo Hayler, Photo: Christoph Voy)

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