Der Umzug in die große Stadt – Auf Wohnungssuche in Köln

2010.12 - Jemschtes photocase by madochab KopieDie Metropole Köln bietet unzählige Möglichkeiten und Abenteuer, die man sich noch nicht einmal vorstellen kann. Solltet ihr euch für unsere Stadt entschieden haben, kommt jedoch die größte Aufgabe ganz am Anfang auf euch zu: die Wohnungssuche.

Wenn ihr sehr viel Geld oder eine gute Portion Vitamin B zur Verfügung habt, ist die Wohnungssuche kein Problem. Für diejenigen, die als Student oder Berufsanfänger in diese Stadt kommen, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, um euch bei Jagd nach der neuen Bleibe zu helfen.

Richtiges Timing!

Zeit hat man nicht immer zur Verfügung, aber sie kann einem die ganze Sache schon sehr erleichtern. Nicht nur, dass ihr Zeit einplanen solltet, um eine Wohnung zu finden. Es ist auch ganz sinnvoll, nicht zu den typischen Umzugszeiten zu schauen. Diese sind bspw. rund um den 1. Januar, da dort Viele einen neuen Job anfangen oder umziehen wollen. Genauso solltet ihr den Oktober meiden. Wenn ihr also noch etwas Zeit habt, wartet die erste Masse von Studienanfänger ab. Sollte ihr nicht anders können, als zu diesen Zeiten eine neue Bleibe zu suchen, hilft auch nur eins – Schnelligkeit. Checkt am Besten in regelmäßigen Abständen neue Inserate auf den verschiedenen Seiten und zögert nicht, den Kontakt aufzunehmen. In den Anzeigen steht meist, ob die WG-Bewohner, Vormieter etc. per Mail oder per Telefon kontaktiert werden wollen. Aber denkt dran: Die Leute am anderen Ende bekommen in kürzester Zeit massig Mails und die meisten melden sich nur auf die ersten. Also bloß keine Zeit verlieren!

Vernetzt euch!

Nichts ist besser als das gute Vitamin B. Also den Mund aufmachen! Erzählt euren Arbeitskollegen, Kommilitonen, Freunden, entfernten Verwandten von eurer Umzugsplänen. Manchmal eröffnen sich auch so neue Möglichkeiten. Es gibt immer irgendwen, der irgendwen kennt, der einem vielleicht weiterhelfen kann. So könnt ihr an Wohnungen kommen, die noch gar nicht auf die verschiedenen Portale gestellt wurden. Wenn ihr keinen kennen solltet, daann findet ihr hier die wohl gängigsten Portale oder Seiten, die weiterhelfen:

Immobilienschout24 (hier könnt ihr euch per Newsletter die neusten Wohnungen per Mail schicken lassen)

Immonet

„Wohnung frei in Köln“ (in dieser Facebookgruppe werden viele Wohnungsangebote gesammelt)

KSTW (hier werden die Wohnheime von Studierendenwerk angeboten, wobei dort persönliches vorbeigehen offenbar mehr hilft)

WG-gesucht (natürlich darf dieses Portal nicht fehlen, auch für Wohnungssuchende interessant, da man dort auch Nachmieter gesucht werden)

Aufpassen!

Es ist nicht zu glauben, wie viele Menschen einen verarschen wollen auf dem Kölner Wohnungsmarkt. Wenn also eine Annonce einfach nur traumhaft erscheint und die 90qm Wohnung 250€ kalt kosten soll, neurenoviert, dann lasst die Finger davon. Das gleiche gilt für Mails von potentiellen Mitbewohnern, die sagen, dass ihr einfach die Kaution überweisen sollt und dann habt ihr die Wohnung. Oder sagen wir es anders: Sollt ihr irgendwo vor der Besichtigung etwas bezahlen, sitzt mit größter Wahrscheinlichkeit ein Betrüger dahinter.

Ansprüche anpassen!

Vielleicht ist die 60qm Wohnung in der Südstadt beim Studenteneinkommen etwas utopisch. Die Preise sind nun Mal, wie sie sind und lassen sich nicht ändern. Die Vermieter wollen auch oftmals keinen Studenten in ihrem Haus, sondern lieber das vollzeitarbeitende Paar. Wenn ihr also in die Innenstadt ziehen wollt, wird die Wohnung wohl kaum einen Balkon haben und in einer ruhigen Gegend sein. Ihr müsst eure Ansprüche einfach realistisch halten, was bedeutet, dass wenn ihr unbedingt eine große Wohnung haben wollte, ihr vielleicht in den äußeren Stadtgebieten fündig werdet. Das ist sowieso eine gute Möglichkeit, schöne Wohnungen als Student abzustauben: Einfach in den äußeren Gebieten mal umschauen.

Realistisch bleiben!

Das ist zwar ein Ratschlag, der bei allen angesprochenen Punkten gilt, aber insbesondere beim Geld. Stellt euch, bevor ihr anfangt zu suchen, eine genaue Kostenliste mit euren Fixkosten auf: Handyrechnung, Netflix, Krankenkasse etc. Danach schreibt ihr auf, wieviel Geld ihr zur Verfügung habt und dann überlegt ihr, wieviel ihr zum Leben braucht. Der Rest davon sollte trotzdem nicht komplett die Miete schlucken, sonst steht ihr ohne jedes Polster oder Notgroschen da.

Ihr werdet trotz dieser Ratschläge wahrscheinlich die sechs Stufen der Wohnungssuche erleiden: Der freudige Anfang, an dem ihr lustig Internetseiten durchforscht und euch über die Auswahl freut. Die eingeholte Realität, wenn keiner der angeschriebenen Makler, Vermieter oder Vormieter sich meldet. Die Erkenntnis, dass Bilder von Raumecken anscheinend ein gängiges Verkaufsmerkmal sind. Der Frust, der bei der ersten öffentlichen Besichtigung aufkommt, wenn ihr mit 50 Leuten vor der Tür steht. Die Ermüdung nach den ersten fünf Besichtigungen und die Einsicht, dass ihr vielleicht nie eine Wohnung findet. Dann noch die letzte Stufe, vor der ihr schon aufgeben wollt und dann endlich eine Zusage bekommt. Danach folgen dann noch drei Zusagen und ihr steht vor dem nächsten Problem: Die Qual der Wahl – Die hat man natürlich gerne.

(Text: Julia Schmidt, Bild: photocase.com/madochab)

Kommentare sind geschlossen.