Boote, Boote, nicht nur Boote – Ein Kurztrip nach Stockholm

qergindex„Wer es kühler mag und im Urlaub nicht nur schwitzen will, der sollte sich aufmachen nach Schweden“. So oder so ähnlich könnte eine Werbeanzeige lauten. Stockholm ist aber nicht nur kühler, sondern hat mehr zu bieten als angenehme Temperaturen. Aber auch dort muss man den Touristenfallen aus dem Weg gehen. Wir haben uns für euch in die Metropole gestürzt und servieren euch die schönsten Tipps.

Hinkommen:

Besonders preiswert fliegt man über Düsseldorf-Weeze mit einer Ryanair-Maschine nach Stockholm Skavsta Airport. Wie bei Billig-Airlines üblich, steuert diese nicht einen der großen Hauptflughafen an, aber ein Transferbus mit dem schönen Namen Flygbussarna bringt euch sicher an den Hauptbahnhof. Eine Einzelfahrt kostet SEK150 (16€) und eine Hin- und Rückfahrt SEK 250 (26€) für jeden Erwachsenen.

Unser Tipp: Schaut bei den verschiedenen Reiseblogs mal rein. Dort findet man häufig preisgünstige Komplettangebote mit Flug und Hotel von verschiedenen Anbietern. Wir sind so auf das Angebot von Travelbird gestoßen, welches wir gebucht haben.

Unterkommen:

Wir hatten durch unsere Buchung ein normales Hotel. Für die Suche nach etwas Ausgefallenerem gibt es das Hostel Langholmen. Ein ehemaliges Gefängnis, in welchem man nun in Zwei- oder Vierbett-Zellen nächtigen kann. Wenn man es etwas nautischer mag, gibt es noch das Red Boat Hotel & Hostel. Ein Boot an der Insel Södermalm, mit kleinen Kajüten und einer schönen Aussicht auf die Altstadt. Ein kleiner Tipp noch: Dadurch, dass wir außerhalb wohnten, mussten wir einen Pendlerzug nach Ulriksdal nehmen. Die Pendlerzüge sind am Hauptbahnhof nicht auf den großen Tafeln ausgeschrieben. Achtet einfach auf die Beschreibung Pendeltåg oder sucht am Hauptbahnhof, die Gleise 13-16 auf.

Anschauen:

Die Insel, die jeden von außerhalb anzieht, ist Djurgården. Im Osten der Stadt beherbergt sie neben den meisten Museen der Stadt auch noch einen Freizeitpark und etliche Cafés. Zwei Museen standen auf unserer Liste: Das erste war das Vasåmuseum, welches wir auf den Tipp eines Freundes hin besucht haben. Dort geht es nicht um das Knäckebrot, sondern um ein 1628 gesunkenes Kriegsschiff. Dieses ist auf seiner Jungfernfahrt gesunken und konnte erst 1961 geborgen werden. Nun steht es fast vollständig erhalten in der riesigen Museumshalle und kann bestaunt werden.

Wenn ihr euch für Spirituosen aller Art interessiert, seid ihr beim Spritmuseum genau Richtig. Das Museum umreißt die Geschichte des Alkohols in Schweden und im speziellen die Erfolgsgeschichte des Absolut-Wodkas. Ein kleines, feines Mitmach-Museum, mit vielen Sachen zum Anfassen und Schauen.

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Mäster Mikaels gata

Was ihr euch in jedem Fall anschauen müsst, weil es quasi nicht zu übersehen ist, ist das Wasser. Da sollte eine Bootstour nicht ausbleiben. Wir haben uns für die Historical Canal Tour entschieden, die einen rund um die Insel Kungsholmen führt. Die 50-minütige Fahrt gibt einen schönen Einblicke in die Stadt. Außerdem kann man vom Wasser manche Dinge beobachten, die ihr zu Fuß nicht zu Gesicht bekommen würdet. Eine kleine Überraschung war der Rålambshovsparken. Wir sind auf gut Glück mit der Straßenbahn nach Kungsholmen gefahren und haben dort diesen wunderschönen Park entdeckt. Eine Oase in der sich anscheinend die ganze Nachbarschaft zum Joggen oder Yoga verabredet. Außer Sport könnt ihr dort auch Grillen oder einfach nur die Bucht Riddarfjärden anschauen.

Ralambshovspark

Ralambshovspark

Wir haben uns für ein leckeres Bierchen in der Boulbar entschieden, in der man nicht Boul spielen, aber eine Kreditkarte dabei haben muss, weil die Schweden schon fast bargeldlos leben. Wer sich mal ansehen will, wie Stockholm im 18. Jahrhundert ausgesehen haben muss, sollte sich die Mäster Mikaels gata anschauen. An dieser Straße stehen noch Häuser von 1729. Das Highlight war aber der kleine angrenzende Cornelisparken. Von hier aus habt ihr eine wunderschöne Aussicht auf Stockholm.

Essen & Trinken

An den typischen Touristenplätzen ist das Essen unverschämt teuer. Also muss man am Besten die Plätze suchen, an denen auch die Stockholmer Mittagessen. Dabei sind wir auf den Burgerladen Vigårda gestoßen. Mitten in der Innenstadt und neben einem Shoppingcenter gelegen, ist es ein geeigneter Laden, um schnell und lecker satt zu werden, von vegetarisch bis ausgefallen. Das Ambiente ist sehr modern und die Bestellung läuft ab, wie in einer Mensa.

Eine weitere Empfehlung ist Kiosk Erato an der Ablegestelle der Rundfahrtschiffe der Flotte Strömma. Diese liegt direkt gegenüber des Stockholmer Rathauses. Dort gibt es das mit Abstand günstigste, beste Bier in der Innenstadt. Stilecht serviert in einem riesigen Plastikbecher. In Stockholm ist auf vielen öffentlichen Plätzen das Trinken von Spirituosen verboten und die Strafe ist mit SEK 400 ganz schön happig, also nicht zu weit weg gehen vom Kiosk.

Der letzte Tipp von mir ist eher allgemeiner. Esst ein Softeis. Auf der Insel Gamla Stan sind wunderschöne, kleine Gassen und zwischen den ganzen Souvenirläden gibt es kleine Eisläden. Diese stellen ihre Waffeln selber her und haben neben Eiscreme auch so manch andere Leckerei.

Shoppen

Drottninggatan

Drottninggatan

Die typische Einkaufsmeile in Stockholm erstreckt sich rund um die Hamngatan. Dort findet man mit den typischen Läden von Monki über H&M eigentlich alles.

Wer ein wenig bummeln und nebenbei in ein kleines Café absteigen will, muss auf die Drottninggatan. Auf dieser Straße findet man vom Secondhandshop bis zur teuren Boutique alles, was das Herz begehrt.

(Text & Bilder: Julia Schmidt)

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