Belleville – Paris ohne Touristen

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Bei ihrem Besuch in Paris schaffen es die Meisten nicht über einen bestimmten Radius hinaus. Man knubbelt sich vor der Notre Dame, steht Schlange vor dem Eiffelturm und schaut zusammen mit hunderten anderen Touristen vom Fuß der Sacré-Coeur auf die Stadt hinab. Dabei gibt es auch charmante Viertel abseits der üblichen Reiseführer-Routen. Belleville zum Beispiel! Im 19. Arrondissement gelegen zeigt dieses Fleckchen Paris eine ganz andere Seite der Metropole: Statt prächtiger Avenuen und schicker Läden sind hier vor allem viel Straßenkunst, kulturelle Vielfalt und alternativer Künstlerflair zu erleben. Und: die schönsten Parks von Paris! Wir waren für euch vor Ort und stellen unsere persönlichen Tipps vor:

Hinkommen:
Mit dem Thalys kommt ihr vom Kölner Hauptbahnhof aus in rund 3 Stunden zum Gare du Nord in Paris. Von da aus bringt euch die Metro in einer knappen halben Stunde nach Belleville. Zu Fuß geht es meistens sogar schneller, weil ihr den direkten Weg einschlagen könnt. Außerdem seht ihr so mehr von Paris.

Unser Tipp: Mit dem Traum-Ticket von Thalys könnt ihr 60% bei den Tickets sparen, wenn ihr 10 bis 14 Tage vor Reiseantritt bucht.

Unterkommen:
Das Generator Hostel liegt direkt an der Metro-Station Colonel Fabien bzw. einen etwa 20-minütigen Fußmarsch vom Gare du Nord entfernt und bietet die perfekte Ausgangslage für eine Erkundungstour durch Belleville. Die Auswahl an Zimmern (vom privaten DZ bis zum Dorm) ist groß, von der hippen Rooftop Bar im 9. Stock gibt’s eine tolle Aussicht über Paris und die Lounge mit ihren gemütlichen Sofas und der Leseecke ist perfekt zum Entspannen. Verschiedene Events wie Live-Musik, DJ-Sets und Cocktail-Specials stehen im Hostel ebenfalls auf dem Programm. Zwischen 7 und 10 Uhr wird ein abwechslungsreiches Frühstück in Buffet-Form serviert und für alle, die ihr Gepäck noch länger aufbewahren müssen, gibt es einen sicheren Luggage Room, in dem man es sicher in Schließfächern verstauen kann.

Anschauen:
Unser absolutes Highlight ist der malerische Parc de Belleville, der ein wenig an den Park Güell in Barcelona erinnert und die beste Aussicht auf Paris bietet, inklusive Eiffelturm natürlich. Noch imposanter ist der Parc des Buttes Chaumont, der auf einem Hügel am Rand von Belleville liegt und der drittgrößte Park von Paris ist. Hier kann man locker einen halben Tag verbringen und die märchenhafte Anlage erkunden, die vom See über kleine Wasserfälle bis hin zu einem wild bewachsenen Berg mit Mini-Tempel an der Spitze jede Menge Sehenswertes hat.

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Eine andere Art grüner Oase findet Ihr in der Cité Leroy, die etwas versteckt liegt. Dieses Mini-Viertel im Viertel versprüht dörfliches Flair und verzaubert mit engen Gassen, die voller Pflanzen sind, und einem kleinen, öffentlichen Wildgarten.

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Bekannt ist Belleville vor allem für seine Straßenkunst, wobei hier besonders die Rue Dénoyez zu erwähnen ist: Eine ganze Straße voller Graffiti und kunterbunter Street Art. Hier gibt es keine einzige Hausfassade, nicht nicht verschönert wurde und es ist eine der wenigen Stellen in Belleville, an die sich ab und an Touristen hin verirren.

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Ausgehen:
Das Aux Folies ist eine richtige Institution in Belleville. Hier soll Edith Piaf, die übrigens in Belleville geboren wurde, früher gesungen haben. Die Bar liegt an einer sehr lebhaften Ecke an der Rue de Belleville und ist immer gut besucht – und die Getränkepreise sind mehr als in Ordnung.

Im La Bellevilloise gibt es auf 2.000 qm Kunst, Musik und Artverwandtes. Hier finden regelmäßig Konzerte, Ausstellungen und Filmvorführungen statt. Außerdem befindet sich im Gebäude auch ein Café-Restaurant.

Wer übrigens von Kunst nicht genug kriegen kann, der findet auf folgender Webseite nützliche Infos zu den Hinterhof-Ateliers, Ausstellungsräumen und Kunst-Events in Belleville: ateliers-artistes-belleville.fr/en.

Essen & Trinken:
Im Gegensatz zu den meisten Vierteln von Paris gehört Belleville noch zu den Stadtteilen, in denen man richtig günstig essen kann. Auf der Rue de Belleville haben sich überwiegend Asiaten angesiedelt und es reiht sich ein Restaurant an das nächste. Hier findet ihr zum Beispiel das sehr gute, preiswerte Lokal Chez Yu, das vietnamesische Gerichte anbietet.

Wenn ihr beim Essen und Trinken auch eine tolle Aussicht genießen wollt, dann sucht das Mon Cœur oben am Parc de Belleville auf. Direkt gegenüber findet ihr übrigens die Boulangerie Panorama Gourmand, wo es leckere Baguettes und Sandwiches gibt.

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Apropos Baguette: Mit das beste Stangenbrot kriegt ihr auf der Rue Belleville im Au 140. Und nur ein paar Häuser weiter könnt ihr euch bei der Fromagerie Beaufils mit den köstlichsten Käsesorten eindecken.

Übrigens hat Belleville seinen ganz eigenen Kaffee: Am Fuße des Parc des Buttes Chaumont findet ihr die Belleville Brûlerie, einen Shop mit Café, der jeden Sonntagmorgen seine Türen zu einem Tasting-Event öffnet.

Die angesagteste Café-Bar in Belleville ist wahrscheinlich das Café Cherie, ein charmantes, abgeranztes Ecklokal mit roter Fassade, in dem bis in die Nacht gefeiert wird.

Nicht unerwähnt lassen wollen wir zwei Märkte, die ebenfalls einen Besuch wert sind: Auf dem Marché de Belleville könnt ihr immer dienstags und freitags Obst, Gemüse, aber auch Kleidung und anderen Schnickschnack, größtenteils von arabischen Händlern, kaufen. Seit diesem Sommer findet außerdem in unregelmäßigen Abständen der „Le Food Market“ auf dem Boulevard de Belleville statt. Die genauen Termine erfahrt ihr auf der Facebook-Seite.

Shoppen:
Zugegeben, allzu viele, erwähnenswerte Shops haben wir in Belleville nicht gefunden. Dafür gibt es sicherlich geeignetere Ecken in Paris. Dennoch sind wir im Viertel auf ein paar interessante Lädchen gestoßen. So zum Beispiel By Mutation, wo es stilvolle Mode und Accessoires junger Designer gibt.

Das Atelier Beau Travail ist eine weitere Anlaufstelle für schöne Designersachen, vom edlen Kleid bis hin zur gehäkelten Eule.

Wer auf Vintage-Klamotten, alte Schuhe und Handtaschen steht, wird im Le petite fripe auf der Rue Oberkampf fündig – dort gibt es jede Menge Stücke aus vergangenen Jahrzehnten zu teilweise sehr günstigen Preisen.

TIPP: Wollt ihr ein bisschen mehr über Belleville erfahren? Dann ladet euch den Soundwalk Belleville runter. Damit könnt ihr eine 40-minütige Audio-Führung durch das Viertel unternehmen, bei der euch Sprecherin Florence Loiret-Caille ihr Viertel vorstellt und in so manche Ecken bringt, die man sonst nicht kennenlernen würde.

Cover MERIAN portraets ParisGEWINNSPIEL:Paris – Eine Stadt in Biographien“ aus der Reihe MERIAN porträts ist Reiseführer und Lesebuch in einem. In 20 Biographien, unter anderem denen von Victor Hugo, Marie Curie, Coco Chanel, Boris Vian, Jean Paul-Sartre und Simone de Beauvoir, wird ein lebendiges, historisches als auch aktuelles Bild der französischen Metropole gezeichnet. Natürlich ist auch „der Spatz von Paris“ Edith Piaf dabei und man erfährt, wie sie ihr Leben in Belleville verbrachte. SLIK verlost 3 Exemplare des Buchs. Schickt uns bis zum 30. August eine Mail mit dem Betreff „Belleville“ an gewinnen@slik-magazin.de. Viel Glück!

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