Abenteuer Nepal

Lea IIIIn einem Kinderkrankenhaus in Nepal lernte sie die medizinische Versorgung eines Entwicklungslandes kennen. Die 19-jährige Lea studiert in Köln Medizin und engagierte sich 5 Wochen lang als Freiwillige in Nepals Hauptstadt Kathmandu. Jetzt will sie unbedingt zurück ins Ausland.

Fragt man Lea nach den Gründen, als Freiwillige nach Nepal zu gehen, braucht sie nicht lange zu überlegen. „Im Herbst 2014 begann ich, Medizin zu studieren, direkt nach meinem Abitur. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich kein Auslandsjahr dazwischengeschaltet und startete direkt in den Unialltag. Nachdem ich mich mit vielen neuen Mitstudenten ausgetauscht hatte, bereute ich diese Entscheidung ein wenig.“ Viele erzählten davon, wie sie ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland verbracht und sich dort engagiert hatten, erzählt Lea. In der Schule hatte sie schon häufig darüber nachgedacht, wie sie die Welt entdecken und sich dabei freiwillig einsetzen könnte. Den entscheidenden Schritt hatte sie jedoch nicht unternommen.

Mit Beginn ihres neuen Lebensabschnitts war sie Feuer und Flamme, das nun zu ändern, schließlich war es ja noch lange nicht zu spät. „Ich realisierte, dass es für mich auch während des Studiums super Möglichkeiten gibt, diesen Traum zu verwirklichen. Also ergriff ich sofort die nächste Chance: In den Semesterferien nutzte ich meine fünf freien Wochen, um den verbleibenden Monat des Krankenpflegepraktikums, der mir noch fehlte, mit Freiwilligenarbeit im Ausland zu verbinden.“ Ihr Wunschprojekt fand sie Internet mit Unterstützung von www.VoluNation.com. „Die Entscheidung für Nepal war schnell gefallen, denn seit ich klein war, hatten mich die gigantischen Berge des Himalayas wahnsinnig fasziniert, allen voran natürlich der Mount Everest.“ Nach ein wenig Überzeugungsarbeit hatte sie auch von ihrer Mutter die volle Unterstützung.

Und endlich war es so weit: Die Zeit war unfassbar schnell vergangen und Lea saß im Flieger. „Der Abschied fiel mir schon etwas schwer, so lange war ich eben noch nie weg gewesen und dann auch noch in einem so fremden Land wie Nepal. Als ich dann in Abu Dhabi, meinem Zwischenstopp, landete, war die Aufregung groß: Meine Füße standen zum ersten Mal auf außereuropäischem Boden! Am Abend war ich dann endlich in Kathmandu.“

Bei der Fahrt in ihre Unterkunft beobachtete sie die Stadt durch den Regen hindurch. „Ich war wahnsinnig fasziniert, aber zugleich war mir mulmig zumute. Werde ich mich hier gut einleben können? In der Unterkunft wurde ich lieb von unserer Gastmutter empfangen und traf direkt auf zwei andere Freiwillige. Sie sagten mir gleich, dass man bei der Ankunft oft ein komisches Gefühl habe. Und sie sollten recht behalten. So konnte eine der spannendsten Erfahrungen meines Lebens beginnen.“

Im Krankenhaus wurde sie gemeinsam mit ihrer Zimmernachbarin eingesetzt. „Ich war unglaublich gespannt auf das Krankenhaus. Wie würde es dort wohl aussehen, wie ist die medizinische Situation?“ In den nächsten Tagen konnte sie bereits viele Eindrücke gewinnen. „Wir sahen die Ambulanzen und den Operationssaal. Vor allem im OP war es besonders spannend, die Ärzte und Schwestern waren sehr freundlich und haben uns all unsere Fragen beantwortet. Schließlich ging es auf die Onkologie-Station, wo wir die Ärzte auf ihrer Visite begleiten konnten und Gelegenheit hatten, mit den kleinen Patienten, ihren Familien und den Mitarbeitern in Kontakt zu treten.“

Teilweise musste sie sich an die Zustände dort erst gewöhnen, schließlich war Lea bisher nur deutsche Krankenhäuser gewohnt, berichtet sie. „Auch wenn ich mich auf große Unterschiede eingestellt hatte, ist es traurig zu sehen, dass viele Kinder überleben könnten, wenn ihre Krankheit woanders behandelt werden würde oder sie mehr Geld hätten. Aber genau aus diesen Gründen wollte ich mich ja schließlich auch in Nepal engagieren. Die Ärzte und Schwestern haben so viel Einsatz gezeigt, das habe ich mir wirklich als Vorbild genommen“, erinnert sie sich.

Lea hat sich im Krankenhaus gut aufgenommen gefühlt, viel Neues gesehen und vor allem eine Menge über die medizinische Situation dort gelernt. Obwohl viele Menschen gut Englisch sprechen, gab es natürlich manchmal sprachliche Barrieren und ich wünschte mir oft, intensiv Nepali gelernt zu haben. „Insgesamt war es eine tolle Erfahrung“, sagt sie.

Neben der Arbeit Zeit für Land und Leute

Außerhalb des Krankenhausalltags habe sie ebenfalls viele wunderbare Sachen erlebt, meint sie. So erlebte sie mit anderen Freiwilligen von VoluNation das Holi-Fest. „Ich hatte auch in Deutschland schon oft von Farb-Festivals gehört, bin aber nie dort gewesen. Und nun sollte ich direkt das Original aus Asien erleben! Hier wird das Ende des Winters mit Wasser und bunten Farben gefeiert, ein Symbol für göttlichen Segen. Früh morgens ging ich mit den anderen Freiwilligen ins Waisenhaus, da dort viele von uns arbeiteten. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Dhal Bhat, einem traditionellen Reisgericht, ging es auf die Dachterrasse, wo wir uns eine große Wasserschlacht geliefert haben. Dann wurde die Kriegsbemalung aufgetragen und wir liefen zusammen zum zentralen Platz in Kathmandu. Dort war ein großes DJ-Pult aufgebaut und davor tanzte eine riesige Menschenmenge zu elektronischen Beats und warf bunte Farben in die Luft. Ich hörte dort meine absolute Lieblingsmusik, das letzte, was ich erwartet hätte. Also stürzten wir uns alle ins Getümmel und tanzten, ständig kam jemand dazu und schmierte uns Farbe ins Gesicht. Es war unglaublich lustig und die Stimmung war sehr ausgelassen, eine unvergessliche Erinnerung.“

Schließlich konnte sich Lea sogar noch einen Traum erfüllen: Eine Trekking-Tour durch Nepals Bergwelt. „Die machte ich sogar komplett alleine, was im Nachhinein echt super war, denn nun fühle ich mich noch ein ganzes Stück selbstständiger als zuvor. Während des Treks selber hat man natürlich die größte Freiheit und lernt automatisch wirklich sehr viele Leute kennen. So war man oft genug alleine, um die Gedanken schweifen zu lassen, aber nie einsam. Vor allem die Abende in den Unterkünften waren immer sehr gesellig.“ Das Bild von echten Achttausendern werde sie nie vergessen, sagt sie.

Die fünf Wochen vergingen wie im Fluge, meint sie. „Ich hatte eine unglaubliche Zeit. Ich habe so viele tolle Leute aus allen erdenklichen Ländern getroffen und in mein Herz geschlossen. Die meisten davon wird man wohl nie wieder sehen, aber gerade das macht jeden Moment ganz besonders und einzigartig. Ich habe eine faszinierende Kultur kennengelernt und atemberaubende Natur erlebt. Klar fiel es mir da schwer, wieder nach Deutschland zurückzufliegen, obwohl ich mich auch sehr auf meine Familie, meine Freunde und einfach meine Heimat gefreut habe. Was ich aber wohl ewig an Nepal vermissen werde, ist das tolle Essen: Ich liebe die asiatische Küche, so gut und gleichzeitig so günstig kann man nirgendwo in Deutschland essen gehen.“

Generell habe sie gelernt, die einfachen Dinge zu schätzen und zu wissen, wie gut man es oft im Leben hat, ohne es zu merken. „Deswegen habe ich nach meiner Freiwilligenarbeit schon neue Pläne für die Zukunft geschmiedet: Von Famulaturen und praktischem Jahr möchte ich viele Teile im Ausland absolvieren, vielleicht klappt es sogar mit einem Auslandssemester. Und ich bin Feuer und Flamme, nach meinem Studium wieder in Entwicklungsländern zu arbeiten. Somit hat die Freiwilligenarbeit meine Sichtweisen und meine Lebensplanung stark verändert und ich würde nicht zögern, es erneut zu machen.“

Über VoluNation

VoluNation ist Spezialist für weltweite Freiwilligenarbeit. Neben einem umfassenden Beratungsangebot bietet VoluNation kurzfristig buchbare Freiwilligenprojekte in mehreren Staaten Afrikas, Asiens und Südamerikas an. Weitere Informationen sind im Internet unter www.VoluNation.com erhältlich.

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