Neu im Kino: Alien: Covenant

Alien-Covenant-001Im Weltall nichts Neues. War 1979 der erste Teil der Alien-Reihe noch wegweisend für das Horror in Space-Genre und bescherte er uns mit Ellen Ripley (Sigourney Weaver) eine der ikonischen Frauenrolle der Filmgeschichte, so zeigt der zweite Teil in der Prometheus-Reihe, dass das „Original“ immer noch am besten ist, weil er sich auf seine Stärken verlässt ohne vorhersehbar zu sein. Diese Erkenntnis macht Alien: Covenant nicht zwangsläufig zu einem schlechten Film, wer aber Prometheus gesehen hat, weiß genau, wie es mit der Covenant weitergeht. Das geht besser. 

Zehn Jahre nach dem Scheitern der Prometheus macht sich die Covenant mit ihrer Besatzung unter Leitung von Captain Branson (James Franco) und 2.000 Kolonialisten auf den Weg zu einem neuen Planeten. Als das Schiff bei einem Sturm Schaden nimmt, und der Pod mit dem Captain eine tödliche Fehlfunktion hat, wird die Crew aus ihrem mehrjährigem Schlaf geweckt und macht sich gemeinsam mit dem Androiden Walter (Michael Fassbender) an die Reparaturarbeiten. Daniels (Katherine Waterston), Bransons Lebensgefährtin, trauert, folgt aber dem Kommando des ersten Offiziers Oram (Billy Crudup) der, nachdem das Schiff einen seltsamen, menschlichen Funkspruch erhält, vorschlägt auf einem anderen Planeten zwischenzulanden. Dort stoßen sie zunächst auf blutrünstige Aliens und dann auf die Überreste der Prometheus samt einem erstaunlich gut erhaltenem David (ebenfalls Michael Fassbender). David führt Daniels und den Rest der Crew herum und zeigt ihnen, was er in den vergangenen Jahren erschaffen hat. Aber ist er vertrauenswürdig?

Blöde Frage und ohne zu spoilern, das ist er natürlich nicht, denn das im Gothic Horror populäre Doppelgängermotiv wird auch hier eingesetzt und der böse Zwilling macht, was man von ihm erwartet. Leider setzt Alien: Covenant zudem stellenweise zu stark auf das Prinzip „dumme Entscheidung“. Das verzeiht man ein-, vielleicht auch zweimal, aber dann ist man zwangsläufig Team Alien/Androide. Oder ist das vielleicht die subversive Message des Films, die Menschen sind mittlerweile einfach zu dumm? Wie dem auch sei, spannend macht so ein repetitiver plot device einen Film noch lange nicht, genauso wenig wie das permanente Zurückgreifen auf historische/mythologische Figuren. Alien: Covenant ist immer dann am besten, wenn er sich auf die Essenz der Reihe besinnt, wenn die Xenomorphen aus Körpern platzen und alles auseinandernehmen, was sich ihnen in den Weg stellt. So bleibt ein Film, dessen vorhersehbares letztes Drittel das Vergnügen um einiges schmälert.

USA 2017, Regie: Ridley Scott, Start: 18.5.

(Text: Annette Schimmelpfennig, Bild: 20th Century Fox)

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